AGV Remscheid Jahresbericht 2024

Weiterhin viele offene Stellen für qualifizierte Beschäftigte Dass dergleichen möglich gemacht wird, hat gute Gründe: Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung sind stark gefragt – gerade auch in den Betrieben der Metall- und Elektro-Industrie, dem wichtigsten Industriezweig des Bergischen Landes. Das gilt trotz der anhaltenden Wirtschaftsflaute hierzulande. In den gewerblich-technischen Berufen sind die Probleme der Unternehmen bei der Suche nach passenden Bewerbern nach wie vor erheblich: Zu Frühjahrsbeginn standen im sogenannten MINT-Bereich bundesweit rund 286.000 Stellen offen – für Meister, Techniker und andere beruflichQualifizierte. Das zeigen aktuelle Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Besonders groß sind die Engpässe demnach in den Energie- und Elektroberufen, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, im IT-Bereich und in der Metallverarbeitung. Künftig dürfte die Fachkräfte-Klemme sogar weiter zunehmen: Denn bald werden die geburtenstarken Jahrgänge, die Babyboomer, in Rente gehen – rund 6,7 Millionen Menschen binnen zehn Jahren. Wie aber sollen all diese bewährten Experten ersetzt werden? Derzeit kommen nur halb so viele Kinder zur Welt wie im geburtenstärksten Jahrgang 1964. „Um jetzt die Personaldecke zu stärken, wäre es eigentlich der Königsweg, die betriebliche Ausbildung auszubauen“, urteilt IW-Experte Dirk Werner. Doch die Zahl der Ausbildungsbewerber sinkt bereits seit Jahren. Umso wichtiger ist es, etwa mehr Frauen für den Berufseinstieg zu gewinnen, das Renteneintrittsalter zu erhöhen – zumal auch die Lebenserwartung steigt –, ausländische Fachkräfte anzuwerben oder eben vorhandene Mitarbeiter ohne Berufsabschluss an einen solchen heranzuführen. Letzteres ist ja genau das, worauf das BZI mit der berufsbegleitenden Qualifizierung abzielt. Arbeitgeber-Verband von Remscheid und umgebung 7 Marc Kalbitz vom BZI mit den beiden HAZET-Beschäftigten. Das BZI: Qualifizierung erster Klasse Das Berufsbildungszentrum der Industrie (BZI) ist Bildungsdienstleister des Arbeitgeber-Verbands von Remscheid und Umgebung. Insgesamt rund 250 Firmen jährlich nutzen es als dritten Lernort neben Betrieb und Berufsschule für den gewerblich-technischen Nachwuchs. Auf 14.000 Quadratmetern stehen dafür innovative Technik, modern ausgestattete Unterrichtsräume und hochqualifiziertes Ausbildungspersonal bereit. Durchschnittlich mehr als 170 Azubis lernen hier im ersten Ausbildungsjahr einen Metall- und Elektroberuf. Das Bildungsangebot ist allerdings noch viel breiter: Grundschüler sollen für Technik interessiert werden, Jugendliche erhalten Berufsorientierung und Kurse zur Ausbildungsvorbereitung. In Kooperation mit Hochschulen der Region gibt es duale Studiengänge, die akademische und gewerblichtechnische Ausbildung kombinieren. Möglich sind zudem berufliche Weiterqualifizierungen, auch zum Industriemeister oder Technischen Betriebswirt. Träger des „Kompetenzcampus Technik & Wirtschaft Bergisches Land“ – so der Claim des BZI – ist neben dem Arbeitgeber-Verband die Bergische IHK. Finanziert wird das Berufsbildungszentrum zum großen Teil durch den AGV. So ermöglicht er es den Betrieben und ihren Beschäftigten in der Region, hier im BZI Aus- und Weiterbildung durchzuführen, die von Umfang und Niveau her ihresgleichen sucht – im Bergischen Land und darüber hinaus. www.bzi-rs.de

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