AGV Remscheid Jahresbericht 2024

ist der Qualifizierungsbedarf“, sagt BZI-Geschäftsführer Alexander Lampe. Hintergrund: Während einerseits manche hergebrachte Tätigkeiten in Zeiten von Digitalisierung und Transformation verschwinden, entstehen auf der anderen Seite neue Jobs und Entwicklungschancen. „Gerade auch für Angelernte ist das von besonderer Bedeutung“, betont Lampe. „Deren Tätigkeiten sind vom Wandel schließlich verstärkt betroffen. Das bringt berufliche Herausforderungen – eröffnet aber eben auch neue berufliche Perspektiven, wenn Qualifizierungen angeboten werden und die Bereitschaft besteht, diese auch anzunehmen.“ Fest steht zudem: Sich fachlich fit zumachen, lohnt auch finanziell. Beschäftigte mit Berufsausbildung erhalten im Laufe des Arbeitslebens durchschnittlich 1,7Millionen Euro brutto. Das zeigt eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das zur Bundesagentur für Arbeit gehört. Wer einen Meister-, Techniker- oder Fachwirtabschluss drauflegt, kommt auf rund 2,4 Millionen Euro. Und sogar noch mehr ist es in den MINT-Berufen, also den naturwissenschaftlichtechnischen Jobs, die für die Metall- und Elektro-Industrie typisch sind. Da kann ein großer Teil der Akademiker nicht mithalten. Vergleichbare Befunde erbrachte eine Reihe anderer Studien – etwa eine des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB). Angebote für praktisch alle gewerblichen Metall- und Elektro-Berufe Möglichkeiten, beruflich voranzukommen, gibt es beim BZI reichlich: In insgesamt rund 40 Ausbildungsberufen werden berufsbegleitende Qualifizierungen angeboten – Vorbereitungen auf die Externenprüfung, wie es offiziell heißt. Fachlich können somit praktisch alle gewerblichen Berufe im Bereich Metall- und Elektro (M+E) abgedeckt werden, bis hin zur Facharbeiterprüfung. Das gilt beispielsweise für Industriemechaniker und Zerspanungsmechaniker ebenso wie für Industrieelektriker und Elektroniker für Betriebstechnik. Auch an die zeitlichen Anforderungen der Betriebe passt sich das BZI flexibel an, mit Kursdauern von einem bis eineinhalb Jahren. „Letztlichmachen die Schulungen für alle Beteiligten viel Sinn“, so BZI-Geschäftsführer Lampe. „Das trifft auch mit Blick auf die Firmen zu. Für sie ergeben sich mehrere Vorteile: Sie bauen ihren Stamm qualifizierter und motivierter Fachkräfte aus – und die Arbeitsagentur übernimmt die Kosten für die Maßnahme, weil ja die erforderliche amtliche Zertifizierung vorliegt.“ Auch die Entgelte der Teilnehmer werden für die Fortbildungsdauer teilweise komplett ausgeglichen, je nach Firmengröße. Unterm Strich lässt sich feststellen: Beschäftigte und Betriebe stehen auf der Gewinnerseite. Selbst Ungelernte können einen Berufsabschluss nachholen, bei Bedarf in Stufen. 6 „Eine klare Empfehlung!“ Gespräch mit Sabine Kiesewetter, Personalleiterin HAZET-Werk in Remscheid Wie hat sich der Qualifizierungsbedarf bei HAZET in den letzten Jahren entwickelt? Fachwissen wird in unseren vier Werken immer wichtiger. Daher legen wir viel Wert auf die Berufsförderung unserer Beschäftigten. Schließlich gilt: Auch mit Ausbildungsabschluss – man ist nie fertig mit dem Lernen. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem BZI? Nun, der technologische Wandel verändert das nötige Fachwissen stark. Früher gab es oft noch Handarbeit, heute gibt es Fertigungsroboter. Bei allen Vorteilen, die das bringt: Was tun mit den langjährig Beschäftigten in der mechanischen Fertigung und der Endfertigung oder der CNC, die noch nicht die nötige Qualifikation zum Umgang mit der neuen Technik haben? Mit dieser Frage haben wir uns zunächst an die Agentur für Arbeit gewandt – und wurden erstklassig unterstützt durch Andreas Behlau, den Berater dort. Da war der Weg zum BZI nicht weit, mit dem wir schon lange im Ausbildungsbereich zusammenarbeiten. Mit den Qualifizierungsangeboten des Berufsbildungszentrums, dem Bildungsdienstleister unseres ArbeitgeberVerbands, sind wir hochzufrieden. Wie wurden die beiden Beschäftigten ausgewählt? Die Vorgesetzten haben sie benannt. Und dieMitarbeiter mussten nicht zuletzt bereit sein, wieder mit dem Lernen anzufangen und dafür auch Freizeit zu opfern. Da beide in Schichtarbeit sind, war zudem sicherzustellen, dass die Produktion ohne Einbußen weiterläuft. Inzwischen interessieren sich auch andere langjährig Beschäftigte für einen Kurs beim BZI. Warten wir aber erst einmal mal ab, wie die Dinge weiter laufen. Unsere bisherigen Erfahrungen sind jedenfalls gut. Das berichten wir auch anderen Betrieben, etwa imPersonalleiterkreis des AGV. Eine klare Empfehlung!

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