AGV Remscheid Jahresbericht 2024

16 Networking und Information ERA-Arbeitskreis–Fragen und Antworten rund ums Geld In Zeiten von Videokonferenzen und Homeoffice ist es schwierig geworden, Workshops und Ähnliches vor Ort zu organisieren? Nicht immer. Bestes Gegenbeispiel ist der sogenannte ERA-Arbeitskreis des Arbeitgeber-Verbands Remscheid. Zu diesem gehören für Personal und betrieblich Verantwortliche von über 30Mitgliedsunternehmen. ERA-Arbeitskreis stößt auf starkes Interesse Seit rund einem Jahr treffen sie sich viermal jährlich zum intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch im Industriehaus. Die rege Teilnahme hat gute Gründe, sagt Volker Flatten, Rechtsanwalt des Verbandes: „Es geht schließlich um das Entgelt der Beschäftigten – die angemessene und transparente Bezahlung für die verschiedenen Tätigkeiten im Unternehmen. Dazu gibt es immer wieder offene Fragen und Beratungsbedarf.“ Beratungsbedarf zum Entgelt ist hoch Hintergrund: In der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalens gilt das Entgeltrahmenabkommen (ERA). „Gleiche Tätigkeiten sollen grundsätzlich gleich bezahlt werden – unabhängig vom Alter und vom Geschlecht der Mitarbeiter“, erläutert Flatten das heutige Entgeltsystem für die Branche, das seit einiger Zeit gilt und die früher übliche Unterscheidung von Arbeitern und Angestellten aufgehoben hat. „Angesichts eines solch wichtigen Schritts für die Betriebe ist es kein Wunder, dass sich in der betrieblichen Praxis bis heute vielfältige Fragen auftun“, berichtet JanDaniel Külken, ebenfalls Rechtsanwalt des Verbandes. Wie genau beispielsweise sind einzelne Arbeitsplätze heutzutage zu beschreiben und laut ERA einzustufen? Was ist bei der regelmäßig fälligen Leistungsbeurteilung von Beschäftigten zu beachten? Haben Fachkräfte, die Auszubildende betreuen, damit schon Führungsaufgaben? Oder was ist bei der Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat in puncto ERA zu beachten? Zu diesen und vielen weiteren Fragen bringen Teilnehmer des Arbeitskreises auch eigene Praxisbeispiele mit ein. „Es entsteht ein lebendiger Austausch, der es den Unternehmen ermöglicht, von den Erfahrungen und Lösungsansätzen anderer zu profitieren“, freut sich Külken. Fachlicher Austausch mit hohem Nutzwert Das kann Nadja Wende nur unterstreichen. Die Personalverantwortliche bei der A. Mannesmann Maschinenfabrik GmbH betont: „ERA und dessen Umsetzung im Unternehmen muss immer weiterentwickelt werden.“ Bereits bei der ERA-Einführung im Betrieb vor rund 15 Jahren hat der Arbeitgeber-Verband wertvolle Unterstützung geleistet. Nun sei der Arbeitskreis ein passendes und empfehlenswertes Angebot, sagt Wende. „Hier wird altes Wissen aufgefrischt, neues erworben.“ Wann und wie genau ist in Sachen ERA beispielsweise der Betriebsrat einzubinden – so, dass unnötige Konflikte vermieden werden? Oder wie können zusätzliche Leistungsanreize für einzelne Mitarbeiter rechtssicher ins ERA-Entgeltsystem eingebaut werden? Bei solchen Fragen helfe der Arbeitskreis des AGV nachhaltig weiter, hebt Nadja Wende hervor. „Wer dabei ist, erkennt, dass die Probleme und Fragen in praktisch allen Betrieben vergleichbar sind, lernt unterschiedliche Lösungen kennen – und sieht, dass man selbst auf keinem schlechten Weg ist.“ Erst Schulungen im Betrieb, jetzt der Arbeitskreis Zu diesem Fazit kommt auch Ines Witt-Knorra, Personalleiterin der KNDS Deutschland Tracks GmbH. „Beispielsweise ist es für Vorgesetzte immer wieder eine Herausforderung, im betrieblichen Alltag zu einer wirklich objektiven und transparenten Mitarbeiter-Beurteilung zu kommen. Wie also erreicht man das am besten?“ Diese Frage stellen sich wohl die allermeisten Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie hierzulande. Hilfreich für KNDS war nicht zuletzt, dass der Arbeitgeber-Verband für alle Führungskräfte, die Mitarbeiter beurteilen, ERA-Schulungen im Betrieb durchgeführt „Im ERA-Arbeitskreis findet der fundierte Austausch über die aktuellen, wichtigen Themen statt. Das ist Networking in Bestform.“ Ines Witt-Knorra, Personalleiterin der KNDS Deutschland Tracks GmbH

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